Fachvortrag Palliative Care

Triage in der Intensivmedizin.

Ethische Herausforderungen während der Corona-Krise.

„Wer bekommt das letzte freie Intensivbett, wenn nicht mehr für alle Platz ist?“ – Zum Glück musste man sich diese Frage in Bremen in der Form noch nie stellen, auch wenn die Versorgung kritisch kranker Patienten, vor allem auf Grund des stetig zunehmenden Fachkräftemangels schon lange eine große Herausforderung darstellt. Grenzwertig wurde die Situation allerdings im Rahmen der COVID-19-Pandemie, als eine adäquate Versorgung von schwer kranken Patienten zeitweise nur noch in Zusammenarbeit mit anderen Krankenhäusern außerhalb Bremens möglich war. Mit der Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die zum 1. Januar 2023 wirksam wurde, gibt es nun verbindliche Regelungen zur Zuteilungsentscheidung von aufgrund einer übertragbaren Krankheit nicht ausreichend vorhandenen überlebenswichtigen intensivmedizinischen Behandlungskapazitäten. Diese vom Bundesverfassungsgericht geforderte Gesetzesanpassung soll eine Benachteiligung von Menschen mit Behinderungen und hochbetagten Menschen verhindern, ist jedoch aus Sicht der Intensivmediziner Deutschlands umstritten, da sie eine dem Krankheitsverlauf angepasste Therapiezieländerung im Sinne einer sogenannten „Ex post Triage“ ausschließt.

Diesem medizin-ethischen Spannungsfeld widmet sich Prof. Dembinski in einem Rückblick auf die Versorgungslage während der COVID-19-Pandemie und einer Vorausschau auf mögliche zukünftige Engpässe im Rahmen kommender Krisensituationen.

Referent:in

Prof. Dr. med. Rolf Dembinski

Anästhesist, Intensiv- und Notfallmediziner. Er studierte an der Freien Universität Berlin und war 14 Jahre im Universitätsklinikum in Aachen tätig, bevor er 2012 Direktor der Klinik für Intensivmedizin und Notfallmedizin am Klinikum Bremen Mitte wurde. Hier ist er unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Ethik-Kommission und Transplantationsbeauftragter sowie Sprecher der Sektion für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin innerhalb des Klinikverbundes Gesundheit Nord. Als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Vereins zur Förderung der klinisch angewendeten Forschung in der Intensivmedizin e.V. ist er maßgeblich für die Gestaltung des Bremer Symposiums für Intensivmedizin und Intensivpflege verantwortlich.

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