Jeder trauert anders.
Binsenweisheit oder immer wieder neue Herausforderung?
In einer von Pluralität, Diversität und Individualismus geprägten Welt sind gemeinschaftliche Traditionen von Trauer weitgehend verschwunden. Insofern beschreibt die Formel „Jeder trauert anders“ etwas Vorfindliches und ist eine Selbstverständlichkeit. Dennoch haben Trauernde und Trauerbegleiter ihre Denkmuster und Prägungen, die im Lauf ihrer Lebensgeschichte entstanden sind und die ihnen helfen, ihr Leben und die Welt zu deuten. Diese Prägungen sind gesellschaftlicher, kultureller, religiöser, weltanschaulicher und biographischer Art. Jeder Mensch hat einen eigenen Blick auf und in die Welt. So treffen in der Trauerbegleitung unterschiedlich geprägte Menschen aufeinander. Die Kunst ist, miteinander in Beziehung zu kommen. Dies wird möglich, wenn man sich der eigenen Denkmuster bewusstwird und Möglichkeiten findet, sie für die Begegnung durchlässig werden zu lassen.

Referent:in
Marianne BevierIst Diplomtheologin und Pastoralpsychologin und hat 20 Jahre in der Seelsorge gearbeitet. Seit vielen Jahren ist sie freiberufliche Supervisorin und Kursleiterin in Klinischer Seelsorgeausbildung (KSA) und Trauerbegleitung. Von 2017 bis 2021 war sie Vorsitzende des Bundesverbandes Trauerbegleitung e. V. Sie ist Autorin des Buches „Selig sind die Trauernden. Trauer in der Seelsorge“ (zusammen mit Christoph Bevier).
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