Lieber bunt mit schwarzen Flecken als grau in grau.
Das Kriseninterventionsteam (KIT) betreut Menschen unmittelbar nach dramatischen Ereignissen. Oft ist es der plötzliche Tod eines geliebten Menschen – nicht selten, nachdem dieser freiwillig aus dem Leben schied. Meist wird das Hamburger KIT direkt von der Polizei alarmiert und übernimmt in den ersten Stunden die Betreuung der Betroffenen. Aber: Kann man überhaupt helfen, wenn Menschen gerade mit dem vielleicht schlimmsten Ereignis ihres Lebens konfrontiert sind?
Und: Was kann man in ein paar Stunden bewirken, wenn tiefschwarze Wolken das gesamte weitere Leben der Leidtragenden zu verdunkeln drohen?
Olav Meyer-Sievers berichtet von der praktischen Arbeit eines Kriseninterventionsteams. Nach hunderten Einsätzen sagt er: „Man merkt in fast jedem Einsatz ganz konkret, wobei wir helfen konnten.“ Die Psychosoziale Akuthilfe durch das KIT trägt mit dazu bei, dass tragische Ereignisse verarbeitet und integriert werden können: Damit dunkle Wolken nicht den gesamten Lebensweg überschatten, sondern Trauer ein Gefühl ist, das neben den bunten und schönen Aspekten des Lebens stehen kann.
Referent:in
Olav Meyer-Sievers
Geboren 1957 in Hamburg. Er arbeitete zunächst als Fotograf, zuletzt in der Chirurgie der Uniklinik. Danach wurde er Kreativdirektor einer Eventagentur, freiberuflicher Kommunikationsberater und leitete zwischenzeitlich eine Erstaufnahme für Geflüchtete. Vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen begann er parallel, sich aktiv mit dem Thema Tod zu beschäftigen – als nebenberuflicher Trauerredner, auf Theaterbühnen mit der Produktion „Deadline“ und als Autor zweier Bücher („Diffuses Licht“, „Krisenfest“). Seit 2006 ist er ehrenamtlicher Notfallhelfer des Kriseninterventionsteams (KIT) des DRK in Hamburg, viele Jahre davon auch als hauptamtlicher Referent.
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