Fachvortrag Spiritualität

Deep Listening.

Das Unausgesprochene hören in suizidalen Krisen.

Das Ende eines nahen Menschen ist für uns Hinterbliebene meistens traurig, das selbst gewählte Versterben hinterlässt oft viele Fragen, Zweifel und Ohnmachtsgefühle. Hätte ich es nicht verhindern können?

Sicher sind wir nicht allmächtig und können alles verhindern, zumal wir auch Respekt für den Weg in die Entscheidung der anderen Person aufbringen müssen.

In einer existenziellen Krise sich wirklich offen und angstfrei gehört zu fühlen kann eine heilsame Erfahrung sein, die eigene Ressourcen freilegt und so Auswege finden lässt. Menschen in Not spüren, wem gegenüber sie sich öffnen wollen und vor wem sie sich zurückhalten, sie spüren, ob jemand ihnen gut zuhört oder nicht.

Aber auch wir als Zuhörer brauchen Unterstützung, wir müssen lernen uns selbst zu hören, unsere Grenzen und eigenen Bedürfnisse.

Deep Listening ist eine tiefgründige Möglichkeit, wirklich für den anderen da zu sein und beim Zuhören nicht von eigenen Kommentaren und Gedanken abgelenkt zu sein oder die eigene Ansicht der anderen Person aufdrängen zu wollen und dabei gleichzeitig mit sich selbst, der eigenen Intuition und Bedürftigkeit in Kontakt bleiben.

Wenn der magische Raum des absichtslosen Zuhörens zur Verfügung steht, erfährt die andere Person liebevolle Unterstützung ohne Worte und findet so ihre eigenen Lösungen.

In diesem Vortrag werden die 3 Kernfähigkeiten:

  • zur Verkörperung kommen
  • unterstützende Präsenz halten
  • mitfühlende Verbindung entwickeln

vorgestellt, die im Deep Listening besonders beachtet und trainiert werden. Wege diese drei Fähigkeiten zu stärken werden praktisch aufgezeigt. Dabei werden wir mithilfe von Kontemplation, Meditation und Imagination unsere Selbstfürsorge praktisch üben und stärken.

Deep Listening orientiert sich am personenzentrierten Ansatz der humanistischen Psychologie, aktuellen Ergebnissen der Neurowissenschaften und kombiniert diese mit einem tiefen universellen, glaubensunabhängigen Verständnis von Meditation und Mitgefühl buddhistischer Tradition.

Gerade in der Begleitung von Kindern findet sich so eine nährende, tiefe und weite Basis, die Vertrauen schafft, auch existenziell schweren Themen zu begegnen, ohne über eigene Grenze zu gehen und sich zu überfordern. Die Selbstfürsorge der Begleiter:in wird gestärkt und ein Ansatz der Begleitung vermittelt, der über die verbale Kommunikation hinausgeht.

Referent:in

Jens Pingel

  • Niedergelassener Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie
  • Tiefenpsychologisch fundierte Einzel- und Gruppentherapie, Traumatherapie, Weiterbildungen in Gestalttherapie, EMDR, Brainspotting, PEP
  • Trainer und Trainer-Ausbilder in Deep Listening (ACDLT)
  • Leitung von Meditationsseminaren
  • Seit 1989 Buddhist, längere Klausuren, einschließlich einer 3-Jahres-Klausur
  • Buddhistischer Lehrer bei Rigpa e.V.

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