Polnische Klagelieder.
Marta und Ania geben uns einen kurzen Einblick in die polnische Tradition der Klagelieder. Mal traurig-melancholisch, mal lebensbejahend und frei.
Es gibt auch einen Workshop zu dem Thema.

Referent:in
Marta TarnowskaSoziologin / Trauersängerin / Ritualgestalterin / Pädagogin
Schülerin kurpischer Sänger und Trauersänger, darunter: Bronisława Świder, Antonina Deptuła, Marianna Kuta und Czesław Bacławski. Seit 2010 reist sie durch die Dörfer Masowiens und Podlachiens, spricht mit den ältesten Dorfbewohnern und lernt von ihnen das Singen. Sie sucht nach Möglichkeiten, Elemente ländlicher Bestattungs- und Allerseelenrituale in städtischen Umgebungen neu zu interpretieren.
Im Rahmen der Initiative „Przemiany“ (Wandlungen) konzipiert und führt sie weltliche Übergangsriten durch, darunter Beerdigungen, und begleitet Menschen in wichtigen Momenten des Wandels (Geburt, Jugend, Wechsel des Lebenswegs, Elternschaft, Heirat, Scheidung, Tod und andere).
Marta singt bei Totenwachen und Beerdigungen traditionelle Dorflieder. Mitbegründerin von Ziemski Lament, einer Gesangspraxis mit Trauerliedern aus ländlichen Traditionen, die Trauer um die Klimakatastrophe ausdrückt. Sie adaptiert ländliche Trauerlieder und verändert ihre Texte, sodass sie zu Liedern der Rebellion und des Widerstands werden können.
Mitglied des Kollektivs „Institut des Guten Todes“.
Referent:in
Ania JurkiewiczAnia Jurkiewicz ist eine transdisziplinäre Künstlerin, die mit Stimme, Klang, Schrift und Video arbeitet. Sie beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Forschung mit übermenschlichen Zeitachsen, Architekturen und Interaktionen. Ihre künstlerische Praxis zielt oft darauf ab, die Empathie zwischen den Lebewesen zu stärken. Als Klangkünstlerin arbeitet Jurkiewicz mit Feldaufnahmen, Stimmen und Archivmaterial, um vielschichtige Klangcollagen zu schaffen. Als Sängerin recycelt sie Archive, komponiert Musik und erforscht die Resonanz in verschiedenen Räumen, darunter auch eine akustische Bestandsaufnahme von Höhlen. In ihrer Arbeit verbindet sie ihren Hintergrund in traditioneller Musik, Ethnografie und Linguistik mit Forschung und einer persönlichen Praxis des Zuhörens und der Pflege intimer Beziehungen zur Umwelt. Sie erforscht das relationale Potenzial von Resonanz und arbeitet mit Gruppen im Rahmen von Gesangsworkshops (oft mit rituellen Gesängen, Klageliedern, der Erweiterung der Form von Wiegenliedern über den Kontext der Elternschaft hinaus oder dem Eintauchen in spielerische klangliche Experimente). Seit 2014 arbeitet sie als Forscherin und Praktikerin für alte Begräbnislieder aus Mittelostpolen.
Foto: Reza Kellner

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