Das fremde Sterben.
Sterbende mit Migrationsgeschichte und verschiedener Religionen begleiten.
WS Nr.9 (buchbar nach vorheriger Kongressanmeldung – aufpreispflichtig)
Menschen, die nach Deutschland zugewandert oder geflüchtet sind, bringen aus ihren Herkunftsländern unterschiedliche Vorstellungen eines „guten“ Sterbens, Trauerns und über das Jenseits mit. Bei manchen ist der Tod aus Zucker, bei anderen ist er der Höhepunkt des Lebens.
Über eine kleine gedankliche Weltreise nähern wir uns der Frage an, welchen Einfluss Kultur und Religion auf Vorstellungen über das Lebensende haben – in anderen Ländern und Kontinenten, aber auch bei uns. In diesem Workshop wollen wir hinschauen, wie sich das Wissen darüber in der Begleitung Sterbender umsetzen lässt. Dabei steht besonders die Situation im Fokus, wenn ein Mensch fern seiner Heimat aus dem Leben scheidet. An kurzen Fallbeispielen erarbeiten wir uns, was es bei Musliminnen und Muslimen zu beachten gilt, aber auch auf das Judentum, den Buddhismus und den Hinduismus gehen wir ein. Das Konzept der Transkulturellen Kompetenz in der Palliative Care wird vorstellt und wir werden sehen, dass dieses nicht nur Menschen mit Migrationsgeschichte zugutekommt, sondern den Blick für alle Lebenswelten öffnet.

Referent:in
Yvonne AdamNach Abschluss des Studiums der Ethnologie (heute Sozial- und Kulturanthropologie) in Freiburg hat es sich Yvonne Adam zur Aufgabe gemacht, ihr Wissen für Beschäftigte des Gesundheits- und Sozialwesens nutzbar zu machen und gründete vor 25 Jahren zusammen mit einer Kollegin das Institut für Migration, Kultur und Gesundheit (AMIKO). Dort ist sie immer noch als Referentin für die Themenfelder Diversity, Transkulturelle Kompetenz, Interkulturelle Kommunikation sowie Familie, Migration und Gesundheit tätig. Seit vielen Jahren führt sie auch an verschiedenen Hochschulen Lehraufträge zu den Themen Migration und Gesundheit durch.
Darüber hinaus arbeitet sie in verschiedenen Forschungsprojekten zu schwerwiegenden Erkrankungen mit. Dies führte sie vor mehr als zehn Jahren dazu, sich auch kulturanthropologisch mit dem Thema begrenztes Leben, Sterben und Tod anzunähern und sich als ehrenamtliche Hospizbegleiterin zu engagieren (im Paul Gerhardt Hospiz, Johannesstift Diakonie Berlin). Sie ist fasziniert von der Frage, wie der Tod ins Leben kam und wie er sich heute in seiner Vielfalt zeigt.
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Intensives Arbeiten in geschütztem Raum.
